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Zu einem jeden guten Fest gehört die Vorbereitung. Was ist dabei nicht alles zu bedenken: Wo wird das Fest stattfinden?

Zu einem jeden guten Fest gehört die Vorbereitung. Was ist dabei nicht alles zu bedenken: Wo wird das Fest stattfinden? Mit wem möchte ich feiern? Was muss ich besorgen an Essen, an Dekoration…. damit es ein wirklich schönes Fest wird und alle mit frohen Herzen danach wieder in den Alltag gehen können. Diese Vorbereitungen kennen wir alle. Ohne Planung und Organisation kann keine Feier gelingen.

Auch im Festkreis des Kirchenjahres ist uns eine Zeit der Vorbereitung geschenkt. Die Adventszeit nimmt uns in ihren Bräuchen, ihren Liedern, den Lesungstexten und Gebeten in der Eucharistie und im Stundengebet mit auf den Weg zum Weihnachtsfest.
Die Adventszeit macht uns deutlich: Es geht in der Vorbereitung auf das Weihnachtsfest nicht so sehr um die äußerliche Gestaltung – auch wenn ein schönes Ambiente der inneren Einstellung hilft. Der Ruf des Täufers Johannes „Bereitet dem Herrn den Weg! Ebnet ihm die Straßen!“ (MK 1,3) möchte uns aufzeigen: „Gott, deine Weisheit allein zeigt uns den Weg. Lass nicht zu, dass irdische Aufgaben und Sorgen uns hindern, deinem Sohn entgegen zu gehen.“ (Tagesgebt 2. Adventssonntag B)

Als Franziskus 1223 in Greccio zum ersten Mal ein Krippenspiel gestaltete, rief er einen Mann Namens Johannes „etwa 14 Tage vor der Geburt des Herrn“ und sprach zu ihm: „Wenn du wünschst, dass wir bei Greccio das bevorstehende Fest des Herrn feiern, so gehe eilends hin und richte sorgfältig her, was ich dir sage. Ich möchte nämlich das Gedächtnis an jenes Kind begehen, das in Bethlehem geboren wurde, und ich möchte die bittere Not, die es schon als kleines Kind zu leiden hatte, wie es in eine Krippe gelegt, an der Ochs und Esel standen, und wie es auf Heu gebettet wurde, so greifbar als möglich mit leiblichen Augen schauen.“ Als der gute und treue Mann das hörte, lief er eilends hin und rüstete an dem genannten Ort alles zu, was der Heilige angeordnet hatte.“ (1C 84, 6-9)

Dieses erste Krippenspiel berührte die Herzen der Menschen und öffnete sie für Gottes Menschwerdung, für Seine Gegenwart.
Klein und unscheinbar gibt sich Gott in seinem Sohn uns Menschen. Er will immer wieder neu einer von uns sein, will sich immer wieder neu uns schenken. So wurde durch das Krippenspiel damals in Greccio die Vergangenheit zur Gegenwart sowie heute durch unser Weihnachtsfest.

Die Weihnachtsgemeinde in Greccio feierte miteinander die Eucharistie. Dies ist auch in der Kirche in Greccio dargestellt. Neben der Darstellung der Krippe geht das Bild weiter, indem es Franziskus zeigt, wie er mit einem Priester und einem Ministranten am Altar steht. Sie feiern Gottes Gegenwart unter uns. Hier in der Eucharistie schenkt sich Gott uns immer und immer wieder in seinem Wort und im kleinen Stück Brot.
Wenn wir beim Hören der Frohen Botschaft unser Herz öffnen und beim Empfang der Kommunion unsere Hände, werden wir gleichsam selbst zur Krippe.

Gott will immer wieder Mensch werden – in uns und durch uns.

Mütter sind wir, wenn wir ihn durch die göttliche Liebe und ein reines und lauteres Gewissen in unserem Herzen und Leibe tragen; wir gebären ihn durch ein heiliges Wirken, das anderen als Vorbild leuchten soll.“ (1GL 1) Die Feier des Weihnachtsfestes lädt uns ein, die Vergangenheit zur Gegenwart werden zu lassen: Nicht damals in Betlehem, nicht damals vor zweitausend Jahren, nicht damals im Stall, sondern heute und hier, bei mir, bei uns! Und das nicht nur am jährlichen Weihnachtsfest will Gott in uns und durch uns Mensch werden.

Lassen wir uns an diesem Weihnachtsfest wieder neu auf Gottes Menschwerdung und Gegenwart ein! ER wird in uns und durch uns Mensch. Wenn wir mit Gottes Hilfe so durchscheinend werden für IHN, dann werden wir zu Wegbereiterinnen/Wegbereiter des Reiches Gottes – schon hier und heute.

Eine gesegnete und frohe Weihnacht und Gottes Weggeleit für das Jahr 2015!
wünschen die Dillinger Franziskanerinnen

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