Wohlstand und Armut

sehe ich hier im Nordosten Brasiliens nahe beieinander. In Rio, wo ich ab morgen sein werde, soll der Gegensatz noch deutlicher sichtbar sein.

Vor Hochhäusern mit schicken Wohnungen und Hotels versucht eine Frau den Autofahrern Süßigkeiten zu verkaufen, wenn die Ampel gerade rot ist. Junge Männer weisen in einen Parkplatz ein, um sich ein paar Reais zu verdienen. Mühsamer noch erscheint mir das Leben derer, die Müll sammeln, sortieren und für einen Spottpreis an Recyclingfirmen verkaufen. Der Mann auf meinem Foto verfügt immerhin über ein Muli. Ich habe aber auch Müllsammler gesehen, die zu Fuß unterwegs waren und wirklich erbärmlich wirkten.

In Areia, das sich als Kulturstadt versteht, gibt es ganze Straßenzüge mit bunt gestrichenen Fassaden. Sobald man in eine der recht steil abfallenden Seitenstraßen kommt, ergibt sich schon wieder ein anderes Bild. Insgesamt erscheinen mir die Wohnverhältnisse bescheiden.

Zwei Familien von Kindern, die in unserem Projekt „Escolinha Esperanza Siegberta“ (vergleichbar mit einem Schülerhort) betreut werden, darf ich mit den Erzieherinnen besuchen. Dort ist die Armut greifbar.