3×3 im Amazonasgebiet: „Mutter – Tochter – Enkeltochter“

Drei Schwestern aus der Provinz Areia leben und wirken in interkongregationalen Konventgemeinschaften im Amazonasgebiet in Brasilien. Der Begriff „Interkongregationalität“ bedeutet, dass unterschiedlichen Ordensgemeinschaften (Kongregationen) zusammenarbeiten. Dabei steht die gemeinsame Sendung im Mittelpunkt.

Seit Ende Januar 2024 ist Sr. M. Flávia de Brito in einem interkongregationalen Konvent in Turilândia im Bundesstaat Maranhão tätig. Im weiten Sinne gehört auch dieses Gebiet bereits zur Amazonas-Region. Die „Franziskanerinnen der Pastoralen Aktion“, die 1968 von der brasilianischen Provinz der Franziskanerinnen von Au am Inn entstanden, wirken bereits lange Jahre dort. Da sie aus Alters- und Gesundheitsgründen einige der dort tätigen Schwestern zurückziehen mussten und den Konvent nicht auflösen wollten, suchten sie in anderen Kongregationen um Verstärkung. So fanden sich ausgerechnet eine Franziskanerin von Au am Inn und eine Dillinger Franziskanerinnen, die sich zusammen mit ihnen auf dieses neue Experiment einließen. So bilden nun wir Dillinger Franziskanerinnen mit einer unserer „Töchter“ (Franziskanerinnen von Au am Inn, gegründet 1854) und einer unsere „Enkelinnen“ (Franziskanerinnen der Pastoralen Aktion, gegründet 1. Hälfte des 20 Jh.) einen Konvent.

Turilândia ist eine sehr arme Kleinstadt mit den „üblichen“ Problemen wie Arbeitslosigkeit, Gewalt, Drogen, Prostitution und dem Vordringen der evangelikalen Kirchen. Transportmittel sind auch hier neben Bus, Auto, Motorräder, die so wertvollen Schiffe und Boote aller Art.

Die Pastoralarbeit, die sie Schwestern dort realisieren, beschränkt sich nicht nur auf den Sitz der Pfarrei (auf die Kernpfarrei), sondern ebenfalls auf die vielen zum Pfarreigebiet gehörenden Teilgemeinden, Basisgemeinden, kleinen Ortschaften, Gemeinden.

Inhaltlich:

  • Vorbereitung und Durchführung von Gottesdiensten verschiedenster Form, zusammen mit Ehrenamtlichen,
  • Schulung, und Formation der ehrenamtlich Mitarbeitenden in der Pfarrei und Diözese
  • Begleitung und Schulung der in der Pfarrei und Diözese tätigen und wirkenden Gruppen
  • In der früheren Pfarreischule, die seit einiger Zeit als Öffentliche Schule vom Städtischen Schulamt betrieben wird. Hier engagiert sich Sr. Flávia im schulpastoralen Bereich. Auf Bitten des Bischofs von Pinheiro-Maranhão und des Pfarrers von Turilândia. Täglich geht Sr. Flávia für einige Stunden in diese früher Katholische Pfarrschule, um dort präsent zu sein und vor allem, um Gesprächsangebote für Schüler, Schülerinnen, Lehrer:innen und Angestellte zu geben.

Gegründet war diese Schule von einem italienischen Priester mit dem Anliegen, den Gemeindeleitern Erziehung und Bildung zukommen lassen, nach dem Modell und Vorbild der Christlichen Basisgemeinden. Durch das Gesprächsangebot von Sr. Flávia soll der „katholische Charakter“ der Schule wieder mehr gefördert werden. Die in der Stadt Verantwortlichen gehören fast ausschließlich einer evangelikalen Bewegung oder Kirche an.