Duque de Caxias, eine Vorstadt von Rio de Janeiro

mit mehr als 900.000 Einwohnern, finde ich nicht gerade schön. Auch hier führen meine Mitschwestern eine große Schule, das Colégio Santo Antonio. Mitten in der Stadt liegt es an einer viel befahrenen Straße. Die Luftqualität empfinde ich als schlecht. Liebevoll gestaltete Innenhöfe des Gebäudes sind dagegen kleine Paradiese.

Die nahegelegene Fußgängerzone mit Läden dicht an dicht ist voll von Menschen. Das Straßenbild wird hier durch die schwarzen Elektroleitungen beeinträchtigt. Andererseits ist der Kabelsalat durchaus ein interessanter Anblick und ich wundere mich, wie doch alles funktioniert.

Am ersten Tag konnte ich mit Sr. Chiolastica ein paar Klassen des Colégio besuchen und Fragen der wissbegierigen Kinder und Jugendlichen über Deutschland beantworten. Gestern besuchten wir mit Sr. Maria José und Sr. Jacinta zwei Kindertagesstätten, die in Favelas liegen. Mehr als 300 Kinder werden hier in einem freundlichen Ambiente betreut und gefördert und erhalten last not least ein regelmäßiges Mittagessen. In einem anderen Stadtteil Caxias‘ befindet sich eine dritte Kita unserer Schwestern. Wenn man die Wohnumgebung der Kinder gesehen hat, weiß man, dass das alles notwendig ist. Die Kinder sind hinreißend „goldig“, und ich frage mich, was aus ihnen wohl werden wird.

Generell ist es so, dass am Colégio Schulgeld bezahlt werden muss. Damit die Schule als gemeinnützig anerkannt ist, muss sie entweder Freiplätze oder Plätze in weiteren Bildungseinrichtungen finanzieren. Unseren Schwestern ist es außerdem wichtig, dass die Schüler/-innen am Colégio zu solidarischem Verhalten motiviert werden.

Weniger Schüler/-innen am Colégio (Geburtenrückgang) bedeutet, dass für die Arbeit in den Favelas mehr Spendengelder benötigt werden. Denn reduziert werden soll diese wichtige Aufgabe nicht!