Jedes Böhnchen gibt ein Tönchen?

Von wegen! Seit fast vier Wochen bin ich nun in Brasilien. Täglich esse ich eine Portion Reis und Bohnen. Aber ich habe keinerlei Probleme damit. Ob das an den brasilianischen Bohnen liegt oder ob es einen Trick bei der Zubereitung gibt? Ich weiß es nicht. Jedenfalls wird es Zeit, etwas vom Essen zu erzählen.

Reis und Bohnen ist ein Muss bei jedem Mittagessen, auch wenn es zusätzlich Nudeln oder Kartoffeln, Fleisch (meist Hühnchen) und Salat gibt. Ähnlich wie Kartoffeln schmeckt die Mandioca-Wurzel (= Maniok) als Gemüse zubereitet. Die Speisen sind mild gewürzt. Mir schmeckt (fast) alles sehr gut; die gummiartigen Mandiocamehl-Pfannkuchen, die es im Nordosten manchmal zum Frühstück gibt, muss ich nicht unbedingt haben. Unübertroffen sind dagegen die von Sr. Erijane zubereiteten Spiegeleier: auf beiden Seiten gebraten, und zwar so, dass das Glasig-Quabbelige fest wird, die Dotter aber flüssig bleibt.

Obst wird immer angeboten. Meine brasilianischen Mitschwestern essen es schon gleich am Morgen auf nüchternen Magen und können kaum begreifen, dass ich eigentlich kein Obstesser bin. So schön vorbereitet wie auf dem zweiten Foto, mit Hilfe von Messer und Gabel verzehrbar, habe ich mich jedoch inzwischen überwunden und muss zugeben, dass die saftigen süßen Melonen, Manga, Mamão und wie sie alle heißen ein Genuss sein können.

Eine Frucht ist auch Guaraná. Das Guaraná-Erfrischungsgetränk erinnert mich in Farbe und Geschmack an Almdudler. Vermutlich bestehen beide Getränke im Wesentlichen aus Zucker und Aromastoffen. Sei‘s drum – mir schmeckt’s.