St. John’s Abbey, Collegeville – ein Highlight

Den Anfang machten unsere Schwestern in den USA nicht in Hankinson, sondern in Collegeville, Minnesota (dem östlichen Nachbarstaat von Nord Dakota). Sie führten dort für die große Benediktinerabtei St. John mit damals ca. 400 Mönchen zuzüglich Schülern und Studierenden Küche und Haushalt. Diesen „Ursprungsort“ besuchten wir – im Andenken an unsere Mitschwestern und weil die Abtei heute ein kulturelles Highlight darstellt.

Mittagspause machten wir in der Mensa, die natürlich nichts mehr mit den Verhältnissen zur Zeit unserer Schwestern zu tun hat.

Die Abtei- und Universitätskirche wurde 1958-61 erbaut unter dem Bauhaus-Architekten Marcel Breuer und gilt als das bedeutendste Beispiel moderner religiöser Architektur in den USA.

Ebenso eindrucksvoll ist die Saint John’s Bible, die von 1999 – 2011 wie im Mittelalter von Hand geschrieben und (modern) illustriert worden ist. In einem Ausstellungsraum werden jeweils einige alle paar Monate wechselnde Seiten gezeigt.

(Meine Fotos geben von beidem leider nur einen sehr unzureichenden Eindruck.)

Die alte Abteikirche dient nun offenbar als Mehrzweckraum. Befreit von früheren Einbauten kommt die im Beuroner Stil ausgestaltete Apsis gut zur Geltung.

Eine Frage beschäftigte Sr. Friederike und mich (Sr. Maria): Wieso kamen Dillinger Franziskanerinnen eigentlich dorthin? Sr. Jean Luise wusste es: Es gab damals (und noch bis in die 1980er-Jahre) in Dillingen ein Benediktinerkolleg. Ein Benediktiner von Collegeville war von dort und sagte seinen Mitbrüdern: „Wenn ihr hart arbeitende Schwestern wollt, dann fragt in Dillingen an.“ Das war 1913; der erste Weltkrieg kündigte sich bereits an. Und so ging die damalige Generaloberin auf die Anfrage ein, außerhalb Deutschlands und Europas etwas aufzubauen.