Über 800 Jahre franziskanisches Leben in Deutschland – davon 782 Jahre in Dillingen

Bei der Jahresversammlung der Joseph-Bernhart-Gesellschaft fand die Präsentation der 5. Neuauflage des Buches „Franz von Assisi. Leben und Wort“ von Joseph Bernhart statt.

„Arm dem armen Christus folgen – Zur frühen Geschichte der Franziskanerin im Bistum Augsburg“, so lautete der Festvortrag von Domkapitular Thomas Groll, der auch der Vorsitzende der Joseph-Bernhart-Gesellschaft ist. Der Bistumshistoriker verwies in seinem Vortrag auf die über 800 Jahre franziskanischer Präsenz in der Diözese Augsburg.
Dr. Bertram Meier, Bischof der Diözese Augsburg, war ebenso zur Buchpräsentation gekommen, wie Oberbürgermeister Frank Kunz, Theo Waigel und Sr. Roswitha Heinrich.

Als eine der Ältesten franziskanischen Frauengemeinschaften, sind auch die Dillinger Franziskanerinnen bald 800 Jahre auf den Spuren des Franz von Assisi unterwegs und prägten die Stadtgeschichte im „schwäbischen Rom“, wie Dillingen genannt wird.
In ihrem Grußwort zeigte sie die „Sprengkraft“ des hl. Franziskus bis heute auf:
„Als ein echter „Gigant“ der Heiligkeit faszinierte die Gestalt des heiligen Franziskus Joseph Bernhart und seine Schrift hat nicht Wenige angesprochen. Franziskus faszinierte durch die Jahrhunderte hindurch viele Menschen jeden Alters und jeder Religion und immer wieder auch unsere Gemeinschaft, die versuchte, die Nöte der Menschen zu erkennen, „im Geiste des Evangeliums und im Auftrag der Kirche eine Antwort zu geben“, das ist unser Charisma und unsere bleibende Aufgabe.“, so Sr. Roswitha.

Kurz skizzierte Sr. Roswitha die Geschichte unserer Kongregation und kommt zu dem Schluss:
Franz von Assisi ist wegweisend für die Zukunft von Kirche und Gesellschaft. In einer zunehmend polarisierten Kirche kann Franziskus integrieren. Die Kirche in unserem Land wird kleiner und auch ärmer werden. Im Blick auf Franziskus ist das eine Chance, denn eine Kirche der Armen und Kleinen, ohne Privilegien, aus der Position der Schwäche wird selbst eine ganz neue Christusnähe erfahren und bezeugen können. Und einer auf Effizienz und Leistung bedachten Gesellschaft von Machern, wo sich alles rechnen lassen muss, macht Franziskus Mut, sich verwunden zu lassen, hält er die Sehnsucht nach alternativem Handeln, nach mehr Zuwendung zum Mitmenschen, zur Schöpfung, ja nach ganz anderem wach.“