Unser Leben

Die Herzmitte unseres Ordenslebens ist in erster Linie nicht die Erfüllung gesetzlicher Normen, sondern die freie, entschiedene, personale Bindung an Jesus Christus, die nur in restloser Liebe voll verwirklicht werden kann. Gott beruft zu diesem Leben.

So steht am Anfang, im ersten Kapitel unserer Konstitutionen, Abschnitt eins:

„Quellgrund unseres Ordenslebens ist das Evangelium unseres Herrn Jesus Christus. Wir Dillinger Franziskanerinnen leben es in Gemeinschaft nach dem Vorbild des heiligen Franziskus in Keuschheit und Ehelosigkeit um des Reiches Gottes willen, in Armut und in Gehorsam.“

Die Stimme des Evangeliums kommt im Leben der Gelübde zur Sprache.

Gelübde stehen im Dienst am Leben. Sie dienen der Fülle des Lebens aller, sind gelebte Liebe.

Gelübde geben eine Antwort, hinein in die Irritationen der heutigen Gesellschaft und Kulturen. Die Gelübde der Armut, Ehelosigkeit und des Gehorsams sind zu verstehen als Dienst am Leben der Menschen. Sie sind Quellen, aus denen heraus Kirche und Welt positiv verändert werden können.

Grundhaltungen der evangelischen Räte sind, sich in Freiheit liebend in den Dienst nehmen lassen für das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit.

Armut: Frei gewählte und in Freiheit gestaltete Armut entfaltet das Menschsein, ist Ausdruck der Fülle des Reichtums, der nicht abhängig macht, sondern liebend alles gibt, sich selbstverständlich verschenkt. Ganzheitlich gelebte Armut schafft Räume des Lebens und der Offenheit für Neues und Wesentliches.

Gehorsam: Zum Menschsein gehört es, die Hörkompetenz zu entwickeln. Gehorsam als Hörkompetenz des Menschen bedeutet, Hören im Sinne des ganzheitlichen Wahrnehmens. Hören geschieht gemeinschaftlich, d. h. wir sind gemeinsam Hörende auf den Willen Gottes, auf die Anderen, auf mich selbst.

Ehelosigkeit: Sexualität ist ein Grundbedürfnis jedes Menschen mit der Sehnsucht nach Geborgenheit, Nähe, Zuwendung, Verstanden werden… Unsere gemeinschaftliche Lebensweise hilft uns, Ehelosigkeit positiv zu gestalten und zu verwirklichen.

Unser Leben ist geprägt von
Kontemplation, in Stille und Aktion;
Gemeinschaft, in Gebet, Arbeit und Freizeit;
vom Einsatz für Gerechtigkeit und Solidarität,
für Friede und Bewahrung der Schöpfung, in unserer
unmittelbaren Umgebung und für die Welt.